Komisch, kauzig, fesselnd
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Kirsten Reinhardts Protagonisten aus „Der Kaugummigraf“ gewinnt man auf der Stelle liebt, so einfühlsam sind sie geschildert. Da ist der spleenige alte Graf, der sich sein Leben lang für einen Versager hält, als Kind aus einem Internat floh, zur See fuhr, dort seinen besten und einzigen Freund fand: Hund Schmitt. (...) Und da ist Eli, das einsame, aber quirlige Kind, das sich nie unterkriegen lässt. Durch sie entkommt der Graf seiner Erstarrung. (...)
Reinhardt erzählt zart und intelligent von einer ungewöhnlichen Freundschaft, vom Verständnis für die Marotten des anderen, von beginnender Zuneigung. Wie sie Geschichte um Geschichte quasi aus Kaugummischachteln fischt, einfach meisterhaft. Das Buch birst vor Erzähllaune.
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Ruth Rousselange
(mehr im Eselsohr 04/2017, S. 19)