Feine Radtour
Wenn das mal kein Superagenten-Klapprad ist! Opa behauptet es, und der weiß so was. Paul verbringt wie immer die Sommerferien bei ihm. Nett ist es da, aber auch ein bisschen langweilig. Bis Opa die rostige rote Mühle aus dem Gebüsch zerrt und mit Paul an den See radeln will. Doch erst müssen die beiden das Rad flottmachen.
Mit „Paul und Opa fahren Rad“ hat der bekannte Autor und Illustrator Karsten Teich, Schöpfer der hinreißenden Cowboy Klaus-Erstleser (Tulipan, zus. mit Eva Muszynski), eine prima Radel-Geschichte geschrieben. In der man tatsächlich ein bisschen lernen kann, was beim Radfahren wichtig ist. Das ist aber hier nicht das Ausschlaggebende, zumal es Teich völlig unpädagogisch und witzig unterbringt, anhand von lebendigen kleinen Reparaturschaubildern, in denen es zischt und pfeift, oder mit einer Art Daumenkinofolge, die zeigt, wie der Storch-Opa aus einem Blumentopf fix einen Hasenenkel-Radhelm bastelt (...). Wichtig ist der Spaß, den die beiden haben auf ihrem Weg zum See. Und natürlich wird ihre Fahrt ein richtig großes Abenteuer.
Teich zeichnet das in weichen Buntstiftfarben mit konzentriertem Strich, mal als Draufsicht von oben, wie Opa und Paul durch eine Landkarte radeln, mal als fantastisches Spielbrett-Szenario mit Schilderwald, skatenden Kühen und Autokorsos auf Achterbahnschleifen hin zum Krokodilmaul. Paul und Opa rauschen mitten durch Felder und Wiesen, sehen Schlangen und Füchse, bezwingen steile Berge und schwitzen in brütender Sonne. (...)
Ruth Rousselange
(mehr dazu im Eselsohr 04/2019, S. 12)