August 2017

Themen

  • Sprachförderung mit Bilderbüchern
  • aktuelle Kinderbuchhelden
  • Bibliotherapie
  • Rollenbilder
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Inhalte dieser Ausgabe

Übersinnliche Helden

Götter, Teufel, Engel und Dämonen ... in den Kinderbüchern des Jahrgangs 2017 wimmelt es nur so von überirdischen Wesen. Mittendrin ganz normale oder ebenfalls über- oder unterirdische Kinder auf Heldenreise. Allerhand althergebrachte Sagen wurden zu diesem Zweck aus den Bücherregalen gezupft, resolut entstaubt und kräftig durchgeschüttelt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. (Abb.: „Henry Smart“ von Frauke Scheunemann, Oetinger Verlag)

Lass uns reden

Sprache bedeutet für uns Zugang zur Welt, zu unseren Mitmenschen. Bereits in frühester Kindheit wird bereits der Grundstein für die Sprachentwicklung und spätere Schreib- und Lesekompetenz gelegt. Dabei kommt Bilderbüchern eine zentrale Bedeutung zu. Sie sind wahre Kraftpakete in Sachen Sprechmotivierung – kleine (oder große), rechteckige oder quadratische Katalysatoren aus Pappe und Papier. (Abb.: „Schwach oder stark?“ von Sabine Lohf, Moritz Verlag)

Hausapotheke

Erste Hilfe aus dem Bücherregal? Das ist gar nicht so weit hergeholt – und auch gar nicht eine so neue Idee, schließlich gab Erich Kästner bereits 1936 sein „Lyrische Hausapotheke“ heraus. Inzwischen ist der Begriff „Bibliotherapie“ etabliert und es gibt medizischen Nachschlagewerken ähnliche Sammlungen mit literarischer Erste Hilfe Tipps für große und kleine Leiden. (Abb.: „Die Romantherapie für Kinder“ von Berthoud/Erderkin/Bünger, Insel Verlag)

Eselsohr-Galerie

Pei-Yu Chang, geboren 1979 in Taiwan, hat Deutsche Kultur und Sprache sowie Deutsche Literaturwissenschaft in Taipeh studiert. Ihre große Leidenschaft gilt der Buchkunst. Daher nahm sie 2012 ein Studium im Fachbereich Kommunikationsdesign und Illustration an der Fachhochschule Münster auf, das sie 2016 mit dem Kinderbuchdebüt „Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin“ (NordSüd 2017, ab 4) abschloss. Pei-Yu Chang lebt und arbeitet in Münster. (Foto: © David Frank)

Rubriken

  • Eselsohr-Galerie: Pei-Yu Chang
  • App des Monats: Brausepulver für den Kopf von Christine Kranz
  • Leseförderung: Sprachförderung mit Bilderbüchern von Tanja Lindauer
  • Besonders im Hörbuch: Greif und Grimm – ein Fest der Fantasie von Lothar Sand
  • 4 Jungen, 4 Bücher: „Pädagogisch wertvoll“ von Eva Maus
  • Nachruf: Adieu an drei Große der Kinderbuchs (Michael Bond, Peter Härtling, Ulf Stark) von Christine Paxmann
  • News, Termine
  • Die Buecherkinder lesen!/Die Besten 7
  • Vorschau/Register

Thema

  • Walküren, ein CEO und milchtrinkende Draculas – jede Menge Götter, Engel & Teufel im Kinderbuch 2017 von Kathrin Köller
  • Kommentar: Lektüre für das stille Örtchen von Sigrid Tinz
  • Fernsehsendungen auf Papier – Zeitschriften zur Wissenssendungen für Kinder von Julia Süßbrich
  • Kartonage und Katapult von Susanne Hilf

Im Porträt

  • Leicht und relevant – die Collagen-Künstlerin Pei-Yu Chang von Kathrin Köller
  • „Kleine-Welt-Dinge-Sammler“ – die Kunst der Idylle (Interview: Daniela Drescher und Basti Bund) von Christine Paxmann
  • Applaus, Applaus! (Lorenz Pauli und Kathrin Schärer) von Heike Brillmann-Ede
  • Kleiner König Hans (Janusz Korczak) von Roland Mörchen

Blickpunkt

  • Von Spendergeschwistern und Prinzessinnen auf Skateboards von Kathrin Köller
  • Das rechte Buch zur rechten Zeit von Heike Brillmann-Ede
  • Literatur ist die beste Medizin von Tina Rausch

Erlesen

  • Bilderbuch
  • Hörbuch
  • Kinderbuch
  • Jugendbuch
  • Sachbuch

Esel des Monats

Sara Lövestam: Wie ein Himmel voller Seehunde. A. d. Schwed. v. Stephanie Elisabeth Baur,
Rowohlt Rotfuchs 2017, 256 S., ab 14,
€ 12,99 (D), € 13,40 (A).
ISBN 978-3-499-21768-5

Universaler Liebesroman

Zum Thema Beziehungen von Jugendlichen zu ihren Eltern stammt das beste Bild aus dem Roman Wie ein Himmel voller Seehunde. „Die beiden sind wie zwei penetrante Mücken. Zwei, die unablässig und nervtötend durch ein dunkles Schlafzimmer surren und sich nicht die Bohne darum scheren, wie man selbst sich dabei fühlt.“
Der Roman der schwedischen Schriftstellerin Sara Lövestam, von Stephanie Elisabeth Bauer so poetisch wie scharfzüngig ins Deutsche übertragen wurde, wird aus zwei Perspektiven erzählt: Anna, die mit ihrem wortkargen Vater wie jeden Sommer auf die kleine Insel Sländö fährt, und Lollo, die nicht genervter darüber sein könnte, dass sie von ihren Eltern (...) auf diese einsame Insel verschleppt werden musste.
(...)
In der für Lollo schrecklichen Abgeschnittenheit lernen sich Anna und Lollo kennen. Und lieben. Doch während Anna zu ihren Gefühlen steht, kann Lollo sich nicht vorstellen, Anna ihren Eltern vorzustellen. „Nicht, dass ihre Eltern homophob wären, schließlich sind sie zivilisierte Menschen. Nichtsdestotrotz müssen ihre eigenen Kinder nun nicht gerade schwul oder lesbisch sein. Was sie ja auch gar nicht ist, immerhin hatte sie schon drei feste Freunde. Jungs wohlgemerkt.“
(...)
Wenn Sie in diesem Sommer einen Liebesroman lesen wollen, dann lesen Sie diesen. Egal welchen Alters, egal wen Sie lieben, Sie werden begeistert sein von Annas mutigen Schritten und Lollos Auseinandersetzung mit den engen Vorstellungen ihrer Familie und Freunde.
Kathrin Köller

(mehr dazu im Eselsohr 08/2017, S. 25)

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