Kinderbuch-Familie
Der Meister des stark überzeichneten Familienalltags und Virtuose der Situationskomik hat es wieder getan. Pointiert bis ins letzte i-Tüpfelchen, ganz wie die Illustrationen Astrid Henns. Auslöser ist ein romantisches Wochenende von Mama und Papa. Während Tiffany (6) und Max (11 oder 12) den Sinn nicht so recht einsehen wollen, findet die Große, Luisa (17), die Idee prächtig und möchte es ihnen nachmachen. Mit dem „Pizzajungen“ Justin. Papa beschließt, es sei Zeit, ein „heikles Gespräch“ zu führen. Und wie’s mit Familiendynamiken so ist, gravitiert just, als es losgehen soll, einer nach dem anderen ins Zentrum des Geschehens, bis schließlich die ganze Familie versammelt ist. Plus genannter Nachbar, der eigentlich nur den Racletteofen zurückbringen wollte und sich nun im Auge des Sturms wiederfindet …
Natürlich hat dann auch jeder seinen Senf dazu zu geben. Was folgt, ist eine hochnotpeinliche (in Augen der Teenager), höchst lustige und dabei rundum informative Aufklärungs-Odyssee, bei der man Papa das ein oder andere Mal fast verloren glaubt, so sehr kommt sie vom Hölzchen aufs Stöckchen. So vielen Bedürfnissen und Perspektiven soll sie gerecht werden. (…)
In der Tat „das witzigste Aufklärungsbuch seit dem Urknall“. Aber Vorsicht! Die Lachmuskeln sollten gut trainiert sein. Sonst droht nach der Lektüre arger Muskelkater. Beste Kombination aus Information, Emotion und Humor.
Sylvia Mucke
(mehr dazu im Eselsohr 08/2021, S. 20)