August 2023

Themen

  • Obdachlos – Heimatlos
  • Biografisches
  • Divers Hören
  • Horte des Lesens
Kaufen Inhalte
Vorherige Ausgabe Juli 2023
September 2023 Nächste Ausgabe

Inhalte dieser Ausgabe

Obdachlos – heimatlos

Unsere Ahnen waren Nomaden, ohne festes Zuhause. Manche Menschen auf der Welt leben traditionell heute noch so. Und Camping liegt gerade wieder im Trend. Doch unfreiwillig obdachlos zu sein, ist etwas völlig anderes. Es ist ein stigmatisierendes, sehr schwieriges und gefährliches Leben. Jene, die es führen (müssen), werden oft (absichtlich) übersehen, werden zu Schatten. Kinder jedoch blicken erstmal unbefangen in die Welt, sehen diese Schatten und stellen Fragen. Einige Publikationen der letzten Jahre können Gespräche erleichtern oder Fragen beantworten, daher hier der Versuch eines Überblicks. (Abb.: „Kein Bett in der Nacht“ v. Maria Inês de Almeida, José Almeida de Oliveira, Cátia Vidinhas u. Sarah Pasquay, Knesebeck)

Mehr Wertschätzung!

Mit dem 1. Kongress für Kinderbuchillustration legten die Organisatoren Patrick Wirbeleit und Dirk Uhlenbrock im Kulturhafen in Buxtehude ein fulminantes Debüt hin. Professionell in der Durchführung, tolle CI und ein Programm gespickt mit brisanten und inspirierenden Vorträgen und Diskussionsrunden rund um die Kinderbuchillustration, aber auch Themen wie Wertschätzung, Entlohnung, Selbstvermarktung und Diversität. Alles so wichtig wie aktuell wie brisant. (Abb.: blauer Hund im Logo des Kongress „Bunte Hunte“, bunte-hunte.de)

Horte des Lesens

Um interessiert, flüssig und verstehend lesen zu können, brauchen Kinder viele, viele Erlebnisse: lernen, wie man mit Buchstaben umgeht, erfahren, dass man dabei schneller, sicherer und flexibler wird, je öfter man es tut, entdecken, dass es Lesestoff gibt, der einen froh, schlauer und stärker macht, weil er einen packt – bei Lieblingsthemen, der Freude am Mitfühlen, dem Interesse am Perspektivwechsel … Sollte man dieses Leselern-Gesamtpaket nicht selbstverständlich in jeder Schule bekommen? Zu gutem Unterricht müsste dabei wohl mindestens eine gute Klassenbücherei stoßen, gerne in einer einladenden Leseecke, plus reichlich Leseanlässe und -zeiten. (Foto: ©Pixabay)

Künstler*in des Monats

Lilli L’Arronge, genannt Gustl, heißt eigentlich Christine Walburga Maria Nippoldt. Schon als Kind füllte sie unzählige Tagebücher mit Geschichten, mit echt erlebten und erfundenen. Dazu malte sie die passenden Bilder, sehr gerne auch während des Schulunterrichts. Ihr erstes richtiges Buch schrieb und illustrierte sie mit 18 Jahren. Im Studium der Visuellen Kommunikation an der Bauhaus Uni in Weimar bog sie zeitweilig in die Fotografie und das Filmemachen ab, um dann zur Illustration zurückzukehren. Heute arbeitet sie als Illustratorin und Autorin in der Ateliergemeinschaft Hafenstraße 64 in Münster. Neben Kinderbüchern veröffentlicht sie in Zusammenarbeit mit der Autorin Kathrin Schrocke Bilderbücher mit therapeutischen Themen für Erwachsene und Jugendliche. (Foto: © Inga Viandem)

Rubriken

  • Künstler*in des Monats: Lilli L’Arronge
  • Extra: Bunte Hunte in Buxtehude von Heike Haas
  • Besonders im Hörbuch: „Menschen sind keine DIN-A4-Blätter“ von Lothar Sand
  • Glückssache Lesungen: Fragen über Fragen in internationalen Lesungen von Julia Süßbrich
  • Filmreif: Roadmovie in der Tradition von „Emil und die Detektive“ und „Tschick“ (Kannawoniwasein) von Klaus Ickert
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Andere Lebensrealitäten von Eva Maus
  • Lesevielfalt: Mutig kombinieren in der Schulbibliothek … von Julia Süßbrich
  • Aktuelles: Das war | Das ist | Das kommt
  • Die Besten 7 | Termine
  • Register | Impressum | Vorschau

Thema

  • Im Schatten der Gesellschaft von Maren Partzsch
  • Das Gänsespiel – „Die Gans schnappt den Enten das Brot weg“ von Alexia Panagiotidis
  • Die große Geschichte im Kleinen von Anita Westphal-Demmelhuber
  • Bildpoeten von Christine Paxmann
  • Meinung – Christo & Jeanne-Claude: Die können einpacken von Roland Mörchen

Im Porträt

  • Familienmensch mit Humor, Sammlerin und Kinderbuchillustratorin (fast) wider Willen (Lilli L’Arronge) von Sylvia Mucke
  • Es menschelt auch bei den Tieren – aus Edel Kids wird Karibu von Christine Paxmann
  • Das Wertvollste überhaupt ist das total Sinnlose (Nicolas Mahler) von Ruth Rousselange

Erlesen

  • PappBuch
  • BilderBuch
  • KinderBuch
  • Graphic Novel
  • SachBuch

Esel des Monats

Kathrin Wolf/Isabel Kreitz (Illu.): In einem alten Haus in Berlin. Ein Streifzug durch 150 Jahre deutsche Geschichte. Gerstenberg 2023, 64 S., ab 10

Die große Geschichte im Kleinen

Menschen erzählen Geschichten, Dinge erzählen Geschichten, Häuser auch. Man muss nur richtig hinhören, hinschauen und Verknüpfungen erstellen, um die „große Geschichte“ dahinter zu erkennen. Genau das ist in diesem hervorragenden, großformatigen Sachbilderbuch gelungen. Anhand eines alten Hauses in Berlin geht es auf Zeitreise quer durch 150 Jahre Deutschland in Bildern, Dokumenten, Gegenständen und natürlich Geschichten – eine Art Ausstellung zwischen Buchdeckeln. Die Unterstützung des Stadtmuseums Berlin macht’s möglich.
Im Jahr der Reichsgründung 1871 zieht die Apothekerfamilie Schwartz in die Beletage des eigenen neuen Hauses. Wir begleiten sie über fünf Generationen hinweg und erleben Kaiserzeit und Weltkriege, Mauerbau und Mauerfall. (...)
Die Wimmelbilder in Sepiatönen hellen sich im Lauf der Zeit auf. Einige Doppelseiten erzählen bildlich in Panoramen, andere in Collagen mit Kurz-Erklärungen und Sprechblasen. Hier hören wir die Stimmen der Zeit; Dienstmädchen und Soldaten, Priester und Politiker, Ärzte; ganz normale Leute. Der Illustratorin Isabel Kreitz wird zu Recht eine Liebe zu Cartoons und Comics nachgesagt. Eine Prise Wilhelm Busch würzt humoristisch nach.
(...)
Anita Westphal-Demmelhuber

(mehr dazu im Eselsohr 08/2023, S. 9)

Rückschau Juli 2023
September 2023 Vorschau