Dezember 2018

Themen

  • Üppiges fürs Weihnachtsfest
  • Leichtleser anderswo
  • Reihenstarts
  • Herbstpreise
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Inhalte dieser Ausgabe

Kleine ganz groß

Wenn es darum geht, Kleinkinder für Bücher zu begeistern, ist das Engagement der Verlage immens. In keinem anderen Kinderbuchsegment investieren sie so stark in Sonderausstattungen wie bei Pappbilderbüchern: Klappen, Spotlack, Schieb- und Ziehelemente, Loch- und Formstanzungen, Leuchtmaterial oder Fühlelemente aus Stoff und Folie locken zum Gucken und Begreifen. Und das trotz des niedrigen Preisniveaus, das bei etwa fünf Euro beginnt. Mehr als 15 Euro für Pappen mit Soundmodulen traut sich keiner, trotz der vergleichsweise hohen Produktionskosten.
(Abb.: „Wo ist Elle Eule?“ v. Yayo Kawamura, Copperath)

„Super readable“

Schon mehrfach haben wir uns mit der Frage befasst: Welche lesbaren, attraktiven Bücher gibt es für Kinder und Jugendliche, die sich mit dem Lesenlernen schwertun? Nur wenig haben wir hierzulande gefunden, obwohl Leseförderung und Leseschwierigkeiten seit Jahren in aller Munde sind. Beispiele aus dem europäischen Ausland zeigen, dass man barrierearme Taschenbücher spannend, witzig und ansprechend für Herz und Hirn machen kann. (Foto: © Sylvia Mucke)

Große Stinker

Tiere sind und bleiben ein Dauerbrenner im Kinder- wie Bilderbuch. Manchmal ist es dann jedoch etwas überraschend, welche Tiere da über die Buchseiten wimmeln und zum Trend werden. Bei den Vierbeinern, um die es hier geht, war Rezensentin allerdings froh, dass der Traum vom Duftbuch, das den Leser mit all seinen Sinnen zum Lesen verführt, eben das ist – ein Traum. Es hat seinen Vorteil, wenn Bücher in bewährter Tradition duftneutral daherkommen. Zumal wenn sich alles um Stinktiere dreht. (Abb.: „Keine Angst vor Stinktieren“ v. E.K. Arnold, illustriert v. M. Bohn, Carlsen)

Eselsohr-Galerie

Ulrike Jänichen, geboren 1976 in Dresden, machte zunächst eine Buchbinderlehre in der „Otto-Dorfner-Werkstatt“ in Weimar. Im Anschluss studierte sie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Prof. Mechthild Lobisch, Fachbereich Konzeptkunst/Buch. Das Studium schloss sie 2007 mit dem Diplom für bildende Künste ab. Seit 2007 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und Werkstattleiterin einer Schuldruckerei in Halle/Saale. Bei Urachhaus erschien im Herbst 2018 ihr erstes Bilderbuch: „Wer hat den Schnee gestohlen?“. Sie lebt mit zwei Töchtern und einem Sohn in Halle. (Foto: © Matthias Ritzmann)

Rubriken

  • Eselsohr-Galerie: Ulrike Jänichen
  • IO Spot: Zeichne, wie es dir gefällt von Maria Karipidou
  • Kalender: Aus der Welt von Christine Paxmann
  • 4 Jungen, 4 Bücher: Made in Germany von Eva Maus
  • News, Termine
  • Die Buecherkinder lesen!/Die Besten 7
  • Vorschau/Register

Thema

  • Für die Kleinsten wird an Ausstattung nicht gespart von Birgit Franz
  • Es geht um die Wurst – erste, kleine, große, schöne Märchenschätze von Roland Mörchen
  • Besonders im Hörbuch: Klassisch, besonders, neu – Geschichten mit Musik von Lothar Sand

Im Porträt

  • Leben in Kunst und Natur – Illustratorin Ulrike Jänichen von Karin Gruß
  • Unvergängliche Enid Blyton von Heike Brillmann-Ede

Blickpunkt

  • Bücher für alle: „super readable“ in jeder Hinsicht von Julia Süßbrich
  • Das fängt ja gut an! Aktuelle Reihenstarts von Eva Maus

Extra

  • Buch oder Smartphone – ist das bald die Frage? von Sylvia Mucke
  • Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis von Christine Paxmann
  • BEO – Highlight des Bücherherbstes von Sylvia Mucke

Erlesen

  • Bilderbuch
  • Kinderbuch
  • Jugendbuch
  • Comic
  • Sachbuch

Esel des Monats

Michèle Minelli: Passiert es heute? Passiert es jetzt? Jungbrunnen 2018, 176 S., ab 13, € 17,–. ISBN 978-3-7026-5927-1

Schuld und Sühne

Schnell wird in Michèle Minellis Roman klar, dass eine Familie aus den Fugen geraten ist. Der Leser steigt ein in ein Blitzlicht aus Kurzsätzen und Szenen. Das Kriseninterventionsteam kümmert sich um die kleine Schwester, die Mutter wird von der Polizei verhört, der nahezu 16-jährige Ich-Erzähler Wolfgang wird in eine Einrichtung für traumatisierte Jugendliche verbracht. Die Verwirrung kommt in Fragmenten durch. Eine Katastrophe hat sich ereignet. Später wird sich ein Bild daraus formen, wenn der jugendliche Ich-Erzähler in Gesprächen mit Psychologen immer wieder rückblendet und eine weibliche Ich-Erzählerin das Geschehen auf andere Weise ausleuchtet.
Michèle Minelli inszeniert sprachlich und dramaturgisch eine Tragödie mit großer poetischer Wucht. Die Verbindung von literarischer Form, Ethik und Psychologie ist eine sehr eigene und gekonnte Form des Coming-of-Age-Romans. Die Ich-Perspektiven der beiden Erzähler geben Gefühle, Beziehungsebenen, aber eben auch psychische Störungen und alterstypische Entwicklungen kaleidoskopartig wieder, verdichten das Geschehen, ohne zu viel preiszugeben. Dass bis kurz vor Schluss unklar bleibt, wer tatsächlich der Täter ist, bildet das Thrillerelement in dem außergewöhnlichen Jugendroman.
(...)
Christine Paxmann

(mehr dazu im Eselsohr 12/18, S. 27)

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