Lebenslektion: Glück
Was manche ihr Leben lang nicht lernen oder erst spät (manchmal zu spät) erkennen, kann man mit Charlotte Habersacks und SaBine Büchners neuem Schusch-Bilderbuch quasi schon gleich vom Start weg mitbekommen: Geld ist nicht alles und Besitz kann eine ganz schöne Last sein. Das erfährt nämlich – ganz ohne erhobenen Zeigefinger – der Bär, der von seinem wohlverdienten Reichtum bald schier erdrückt zu werden droht.
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Auch Der Schusch und der Bär ist wieder eine echte Charmeoffensive grundsympatischer Protagonisten. Der Text hat es sowieso in sich, er ist so pointiert wie weise. Hallt im Leser und Hörer lange nach und gräbt sich tief ein. Das nenne ich beste frühkindliche Werteprägung. Aber die Welt, die SaBine Büchner dazu in ihren Bildern entstehen lässt, steht der Geschichte Charlotte Habersacks in nichts nach. Vertieft man sich in ihre Illustrationen, eröffnet sich eine ganze zusätzliche Geschichtenlandschaft.
Dieses Bilderbuch möchte wieder und wieder gelesen und betrachtet werden, und auch beim 1000. Mal stößt man noch lange nicht auf den Grund dieser schier unerschöpflichen Quelle. So einen großäugigen Schusch, dem es in seiner scheinbaren Naivität im Nu gelingt, in Schieflage geratene Werte und Prioritäten wieder geradezurücken, wünscht man jedem Kind zur Seite und noch mehr vielleicht den Erwachsenen, die ja in der Welt des Materiellen nur allzu oft auf Abwege geraten.
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Sylvia Mucke
(mehr dazu im Eselsohr 02/19, S. 11)