Wenn gar nichts mehr hilft!
Was hilft, wenn das Kind krank und lustlos im Bett liegt und beschäftigt werden möchte? Was hilft, wenn es draußen kalt und eklig ist und man eigentlich auf gar nichts Lust hat? Was hilft, wenn man auf Reisen schon alles durch hat an Spielen, Liedern und Nörgeleien und trotzdem noch nicht angekommen ist?
Ja dann, dann braucht man Schnirkelschnecken! Ja. Sie haben richtig gehört, Schnirkelschnecken. Und zwar sogar „Sieben kecke Schnirkelschnecken“:
Sieben kecke Schnirkelschnecken / saßen einst auf einem Stecken, / machten dort auf ihrem Sitze /kecke Schnirkelschneckenwitze.
(…)
Okay, okay, gut, es hat Nebenwirkungen, dieses Buch. Die Autorin dieser Zeilen schließt vorsichtshalber jeglichen Regressanspruch im Vorhinein aus. Der Gedichtband kann mitunter zu mittelschweren bis chronischen Ohrwürmern führen. Es wurden mehrere Fälle bekannt, in denen viel vorlesende Väter nach der Lektüre nur noch in Alliterationen und lautmalerischen Reimen sprachen. Denn einige der Quatsch- und Nonsensgedichte schließen an altbekannte Ohrwürmer an und entfalten damit ihrerseits neue Verwirrungsmacht. Pardon, Wirkungsmacht wollte ich sagen.
(...)
Langfristig entsteht mit den Schnirkelschnecken ein wahrer Familienkanon an Unsinn, der über Generationen weitergegeben wird, vielfach einsetzbar ist in den oben beschriebenen Situationen – oder auch nur für den kleinen Unsinn zwischendurch.
Kathrin Köller
(mehr dazu im Eselsohr 01/19, S. 13)