Über das Leben und den Tod
Was macht dieser Fuchs mit seiner komischen Kiste auf der Lichtung? Die Kaninchen wundern sich, Angst haben sie auch. Ein Fuchs bedeutet ja nichts Gutes. Aber dieser Fuchs ist anders, er will sie gar nicht fressen, er mag Tomatensuppe viel lieber. Welch’ Wunder, wenn man keine Zähne mehr hat! Und was er suchte, hat er schon gefunden.
Antje Damms Füchslein in der Kiste ist ein ausdrucksstarkes Bilderbuch über das Leben und den Tod, der unvermeidlich ist und mit dem man sich abfinden muss, über Freundschaft, Zusammensein und Loslassenkönnen. (…)
Der alte, müde Fuchs freundet sich mit den neugierigen Kaninchen an und blüht durch diese Freundschaft noch einmal auf. Er erzählt ihnen Geschichten von seiner Familie und von den Höhen und Tiefen seines Lebens, sie spielen zusammen, tanzen ums Lagerfeuer, lernen voneinander. (…)
Irgendwann sind alle Suppendosen leergegessen, jetzt ist auch klar, wozu der Fuchs die Kiste mitgebracht hat. Gegen diese letzte Müdigkeit mag er nicht ankommen. Er hat akzeptiert, dass er sterben wird, schon längst ist er zur Ruhe gekommen. Die Kaninchen sind traurig und müssen Abschied nehmen. Doch das Leben geht weiter. Irgendwie ist Fuchs auch nicht wirklich ganz weg. Und Tomatensuppe nie mehr einfach nur eine Suppe.
Ruth Rousselange
(mehr dazu im Eselsohr 01/2021, S. 14)