Von Liebe und Ende
„Menschen verlieren, wie man weiß, im Vergleich zum Gänsegeier für den Partner rasch an Reiz. Kurz nur lodert es das Feuer“. Ironisch, intelligent und tiefgründig erzählen Bette Westera und Sylvia Weve in „Auseinander“ von abgekühlten Beziehungen, vom Auftauchen und Verschwinden einer Liebe und frischem Aufflackern einer neuen. Rolf Erdorfs Übersetzung findet für Westeras sarkastische, lustige und freche Verse über seltsame Verwandtschaften, verwirrte Kinder und kaum zu überblickende Scharen von Mamas, Papa, Omas, Opas und Halbgeschwistern passende Worte.
Außergewöhnlich künstlerisch und ungeheuer ansprechend, wie schon ihre anderen gemeinsamen Werke, ist auch dieses Buch. Es ist von Hans und Sabine Bockting in japanischer Bindung gestaltet. Papierbögen werden hier einseitig bedruckt, in der Mitte gefaltet und dann gebunden. Weve und Westera nutzen das als lustvolles Experimentierfeld. Geschichten und Titel lappen über die Bögen, vermengen sich und einen so lyrische Passagen in humorvoller Harmonie. (...)
Weve zeichnet kraftvoll und energisch kuriose Figuren, sie illustriert mit herrlichen, knalligen Farben. Jeder Bogen ist überraschend komponiert, die spielerische Typografie hat eine dominante Rolle. (...)
Ruth Rousselange
(mehr dazu im Eselsohr 01/2023, S. 15)