Wenn Leseförderung das einzige Problem wäre ...
In den letzten zwei Jahren ist Dario Schramm im Namen der Bundesschülerkonferenz viel in den Medien und in der Politik unterwegs gewesen, damit im Corona-Kontext mehr auf die Bedürfnisse von Schüler:innen geachtet wird. Inzwischen studiert er Recht und Politik, Anfang Februar erschien sein Buch „Die Vernachlässigten“. Darin setzt er sich mit den Schwächen des deutschen Bildungssystems nicht nur in Corona-Zeiten auseinander und macht Verbesserungsvorschläge. Zwar spricht er in „Die Vernachlässigten“ Lesen, Lesenlernen und Leseförderung nicht explizit an, aber sein Buch lohnt die Lektüre für Erwachsene, die sich damit beschäftigen und möglicherweise wenig aktuelle Einblicke in einen Schulalltag haben. Schramm schreibt einerseits offen über seine eigenen durchwachsenen Erlebnisse mit den Schulen, die er besucht hat, und andererseits aus der Position dessen, der sich seit der Mittelstufe für die Belange von Schüler*innen einsetzt – und zwar explizit für die gesamte Breite der Schüler:innenschaft. Zugleich ergreift er Partei für Lehrer:innen und Schulsozialarbeiter:innen, deren Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen er ebenfalls nicht in Ordnung findet.
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Julia Süßbrich
(mehr dazu im Eselsohr 03/2022, S. 10)