Liebe, Hoffnung, Antisemitismus
Gerade weil in ganz Europa wieder das Gespenst des Antisemitismus umgeht, steht Mirjam Presslers letzter Roman da wie ein Vermächtnis. Die Autorin und Übersetzerin, eine große Stimme der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, ist im Januar nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Eines ihrer Lebensthemen war jüdisches Leben in Deutschland.
In „Dunkles Gold“ schlägt sie die erzählerische Brücke von den mittelalterlichen Pestpogromen zu aktuellen Entwicklungen.
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Dabei geht es nicht um dröge politische Korrektheiten, vielmehr um große Gefühle: erste Liebe, zehrende Hoffnungen, Umgang mit Verlusten, Verantwortung und dem Erwachsenwerden. Das liest sich enorm spannend und geht quasi übers Herz ins Hirn. So wie Mirjam Pressler gesagt hat, wünscht man sich Literatur: „Ich weiß nicht, was aus meinem Leben ohne Bücher geworden wäre.“
Anita Westphal-Demmelhuber
(mehr dazu im Eselsohr 05/2019, S. 27)