Ich will …
Palomino ist ein Ponykind und hat einen Wunsch: ein eigenes Mädchen! Bevor es politisch unkorrekt werden könnte, schafft Michael Escoffier mit ein paar gezielten Sätzen und schnörkellosen Illustrationen eine Familienkonstellation, wie sie überall auf der Welt vorkommt: Kind wünscht sich was, verspricht dafür das Blaue vom Himmel herunter, aber die Eltern bleiben stur. Herrlich, die altbekannte Behauptung: „Alle meine Freundinnen haben eines!“ Bei näherem Hinsehen hat Palomino genau eine Freundin, aber die zeigt Palomino, wo sie „ihr“ Mädchen gefunden hat.
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Der Plot so schlicht wie ergreifend, die Illustrationen ohne Schnörkel, die wenigen Textzeilen ersetzen einen seitenstarken Schmöker, so treffsicher sind sie, so zitatstark. Beim Heimritt (...) ist der Rausschmeißer-Dialog voller Pointen: „Palomino, Nein heißt Nein!“ „Palomino, Klappe!“, „Wenn ich die Klappe halte, darf sie dann bleiben?“
Dass man nach Palomino süchtig werden kann, wird durch Band zwei der comichaften Bilderbuchserie Nicht so wild, Palomino zumindest für den Augenblick befriedigt, wobei man den Reflex, „Mehr, mehr!“ zu rufen, kaum zügeln kann.
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Christine Paxmann
(mehr dazu im Eselsohr 05/2023, S. 14)