Ans Licht gelockt
Schönheit liegt im Auge des Betrachters beziehungsweise des Kucks: Das an einen Fuchs erinnernde Fantasiewesen findet den Miesepups schön. Damit steht es ziemlich allein auf seinen wackeligen Spiralbeinen im Mooswald. Denn der Miesepups tut alles, um von niemandem gesehen geschweige denn gemocht zu werden. Nicht einmal von sich selbst. „Nicht klingeln!“, steht auf dem Schild vor der muffigen Baumhöhle, in deren abgedunkeltem Inneren der Miesepups vor sich hinmoost und gegen den eigenen Schweinehund verliert: (...) er kann sich zu nichts aufraffen.
Wie es dem Kucks gelingt, diesen finsteren Gesellen trotz aller Widerstände ans Licht zu locken, erzählt Kirsten Fuchs in ihrem ersten Kinderbuch. Seit bald 15 Jahren liest die Autorin auf Berliner Lesebühnen und legt entsprechenden Wert auf den Sound ihrer Geschichten. So entfaltet sich die Komik dieses Buchs speziell beim lauten (Vor-)Lesen.
Die Illustratorin Cindy Schmidt unterstreicht diese Unterschiede: In ihren aus Fotos, Zeichnungen und verschiedenen Papiersorten erstellten Collagen spielt sie mit Hell und Dunkel und wechselnden Perspektiven.
(...)
Tina Rausch
(mehr dazu im Eselsohr 09/2016, S. 15)