Von Spiel und Sinn
(...) Der Hase schaut gelangweilt in ein Buch, der Frosch versucht zu angeln und die Katze zu schlafen. Und der Bär hockt betrübt neben einer Sandburg. Dabei könnte es so schön sein in dem niedlichen Garten mit Blumen und Bäumen, mit Schaukel, Puppentheater und Kaffeekränzchen-Bestuhlung. Doch irgendwie fehlt was. Nein, irgendwer! Ida ist nicht da, aber leider ist ohne Ida „aaalles laaaangweilig“. Wer Ida eigentlich ist, erfährt man am Schluss des wunderhübschen Bilderbuches Ist Ida da?
Zu Antonie Schneiders sparsamem, lautmalerischem Text (...) sehen wir die Tiere mal hochkonzentriert, mal deprimiert einem herbeigewünschten Ereignis entgegenfiebern. Der Hase wartet schon an der forte, die Katze beäugt den Kaffeetisch und der Frosch fischt Tassen aus dem Teich. Dabei kommen uns diese Tiere mit ihren leicht kegelförmigen Körpern, zärtlich kauzigen Gesichtern und Fellen wie duftig gestrickte Pullis vor wie gute alte Bekannte. Sie sind Spielkameraden-Stellvertreter, Freunde, Kumpel und von Völk in gewohnt ausgesuchter Feinheit mit Bunt- und Bleistift gezeichnet. Die Konturen lässt sie manchmal in hingehauchten Pünktchen ausflocken. Ihre Illustrationen spiegeln Verspieltheit, aber auch Kostbarkeit und Zerbrechlichkeit alles Lebendigen wider. Natürlich hat Völk, wie stets, witzige und hintersinnige Details versteckt.
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Ruth Rousselange
(mehr dazu im Eselsohr 09/2017, S. 14)